Von oben bis unten gemustert       

Sich um Wohnraum zu bewerben ist immer eine schwierige Angelegenheit. Dabei ist es egal, ob es sich um eine WG handelt oder um eine schicke Wohnung für sich ganz allein. Die Vermieter wollen wissen, worauf sie sich einlassen und da es keine geregelte Methode gibt, um dies in Vorhinein festzustellen, verlassen sie sich eben umso mehr auf ihr Gefühl. Man wird mitunter sehr genau gemustert, was unter anderen Umständen durchaus unangenehm ist. Man muss als „Bewerber“ eben einordnen können, was angemessene Vorsicht und was Anmaßung ist.

Anfangs konnte ich das nicht. Ich fühlte mich sehr unwohl bei dem Gedanken, mich vollkommen an die Situation und ihren Protagonisten anzupassen. Dadurch ist mir schon das eine oder andere Angebot durch die Lappen gegangen. Mittlerweile passiert mir das nicht mehr und wenn ich einen Raum betrete, schätze ich eher die Möglichkeit ab, meine Faltrollos mit Motiv anbringen zu können, als die ganze Zeit der Aufmerksamkeit fremder Menschen zu folgen. Diese Änderung meiner Einstellung hat viel gebracht und bei meiner jetzigen Wohnung könnte ich mir vorstellen, lange darin zu bleiben.

Natürlich darf der Beruf nicht dazwischen kommen. Bei mir ist es immer mal möglich, dass ich in eine neue Stadt ziehen muss. Im Gegensatz zu früher, stellt die Wohnungssuche allerdings kein ernstes Hindernis mehr dar. Ich freue mich fast darauf, neue Möglichkeiten entdecken zu können. Bei meiner jetzigen Wohnung z.B. sorgen Seitenzug Faltrollos mit reflektierender Rückseite dafür, dass mein Schlafzimmer, welches sich unterm Dach befindet, sein angenehmes Klima behält, wenn im Sommer die Sonne aufs Dach brennt. Ich habe dadurch eine phänomenale Aussicht gewonnen und einen Sternenhimmel, den ich jeden Abend vorm Schlafen betrachten kann.  

 

Schlagwörter

Die Schlagwörterliste ist leer.